Elektro- und Reizstromtherapie
Allgemeines
Die Elektrotherapie umfasst alle Therapieformen, bei denen elektrischer Strom genutzt wird. Mit ihr werden verschiedene Funktionsstörungen behandelt, in dem elektrische Reize Reaktionen der Nerven auslösen und so Schmerzen lindern, die Durchblutung verbessern und die Muskulatur an- und entspannen. Formen der Elektrotherapie sind unter anderem die Galvanisation, Kurzwellentherapie und die Reizstromtherapie. Bei der Elektrotherapie kommen verschiedene Frequenzen zum Einsatz: Je nach Form werden Gleichstrom, Niederfrequenzen, Mittelfrequenzen und Hochfrequenzen verwendet.
Die Grundlage der Elektrotherapie liegt in der Leitfähigkeit des menschlichen Körpers. Gute Stromleiter sind Blut, Lymph- und Gehirnflüssigkeit, Urin, Organe und Muskulatur. Schlechte Stromleiter hingegen sind Fettgewebe, Gelenkkapseln, Sehnen, Knochen und Nerven. Als Isolatoren werden Hornschicht, Haare und Nägel angesehen. Die elektrischen Reize bei der Elektrotherapie sollen nervale Reaktionen auslösen und dadurch Schmerzen lindern sowie die Durchblutung verbessern. Meist dienen Batterien oder Akkumulatoren als Stromquelle.
Interferenzstromtherapie
Definition
Der Interferenzstrom gehört zu den Elektrotherapien. Bei der Behandlung mit Interferenzstrom nach Nemec werden zwei amplitudenmodulierte, mittelfrequente Ströme gleichzeitig appliziert, wodurch es im Körperinneren zu einer Interferenz und lokalen Reizung kommt. Aufgrund der im Körperinneren entstehenden Interferenz werden störende Sensationen an der Haut bzw. am Ort des Elektrodensitzes weitgehend vermieden.
Indikation
Als Indikationen für die Behandlung mit Interferenz nach Nemec gelten schmerzhafte Muskelverspannungen, Periarthropatien und Arthrosen.
Kontraindikation
Patienten mit Herzschrittmacher dürfen nicht mit Interferenzstrom behandelt werden. Elektroden dürfen nicht auf Ulzerationen, offenen Wunden oder entzündlichen Hautveränderungen angebracht werden.
Ultraschalltherapie
Der Frequenzbereich des therapeutischen Ultraschall liegt zwischen 0,8 und 3 MHz, als Teilbereich der Physikalischen Therapie bzw. der Elektrotherapie nutzen wir ihn zur Schmerzlinderung und Unterstützung von Selbstheilungsprozessen.
Die erkrankte Stelle wird zur Behandlung mit Kontaktgel bedeckt, wobei der Schallkopf gleichmäßig über diese geführt wird. Durch die Schallwellen kommt es zu Gewebebewegung im Körperinneren wodurch es zur Wärmeentwicklung kommt.
Bei uns kommt sowohl Dauer- als auch Impulsschall zum Einsatz. Abhängig von der Art des Schalls spielt die Gesamtbehandlungsdauer und die einzustellende Ultraschallstärke eine große Rolle. Kombinationsverfahren wie Phonophorese sind ebenfalls möglich.
Wie kann mir Ultraschall dienlich sein?
Als Typische Behandlungen sind Myalgien, chronische Muskel- oder Sehnen-schmerzen, Frakturen oder Narben-/Gewebsverklebungen anzusehen.
Wann darf ich keine Ultraschallbehandlung bekommen?
- Strahlentherapeutisch behandelte Patienten
- Blutgerinnungsstörungen,(Hämophilie, Gerinnungshemmende Medikamente wie Heparin oder Marcumar)
- Gefäßerkrankungen (Varizen, Thrombosen)
- akut fiebrige Erkrankungen
- Tumore und Metastasen
- Anwendung über Gelenkersatz aus Polyethylen.
Phonophorese
Bei der (Ultraschall-) Phonophorese wird ein kopplungsfähiges Medikament wie z.B. Voltaren Emulgel, Mobilat-Gel, Contratubex usw. als Kontaktmedium verwendet und so das Medikament mittels Ultraschall ins Gewebe/unter die Haut transportiert. Bei diesem Verfahren ist die Tiefeneindringung des Medikamentes vom Zeitfaktor und der Frequenz abhängig und weniger von der Intensität. Die Ultraschalltherapie lässt sich auch gut mit Gleichstrom- oder einigen Reizstromverfahren kombinieren wodurch die Wirksamkeit noch gesteigert werden kann. Bei der indirekten Beschallung befindet sich der zu behandelnde Körperteil im Wasserbad. Das Wasser stellt hierbei das Verbindungsmedium dar.
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